Pimp my Jitsi – Episode 2 – Etherpad für kollaboratives Schreiben benutzen

Ich bin schon lange Fan von Etherpad, der freien kollaborativen Schreiblösung. Es gibt viele Installationen von Etherpad da draußen, die man kostenlos nutzen kann, gerne verweise ich auf die Instanz des lieben Kollegen Felix Schaumburg, der Etherpad unter der Adresse https://unserpad.de betreibt. Schon oft habe ich diese Instanz in Workshops oder in Seminaren eingesetzt. Andere frei zugängliche Installationen von Etherpad sind zum Beispiel:

In Zeiten der Pandemie und des Distanzunterrichts war mir nun daran gelegen, einen eigenen Etherpad-Server aufzusetzen, im Idealfall dort, wo auch unser Jitsi-Server läuft. Wäre doch praktisch, wenn man mit Schülerinnen und Schülern sowie Referendarinnen und Referendaren nicht nur auf dem eigenen Server videokonferieren sondern auch kollaborativ Texte bearbeiten könnte. Und wenn man dann Etherpad und Jitsi noch miteinander verbinden könnte, dann wäre das ja was so etwas wie MS-Teams light. Also sehr light.

Los geht’s – Etherpad installieren

Es gibt viele Anleitungen im Netz, wie man Etherpad installiert, bei meiner Konfiguration (laufende Jitsi-Meet Installation auf Hetzner Shared Host) war mir die Anleitung von howtoforge die angenehmste:

https://www.howtoforge.de/anleitung/wie-man-den-kollaborativen-echtzeit-editor-etherpad-auf-ubuntu-1804-installiert/

Nodejs und nginx brauchte ich dabei nicht mehr zu installieren – das war durch Jitsi-Meet alles schon am Start. Lediglich den Revers-Proxy habe ich in nginx noch hinzugefügt. In wenigen Minuten hatte ich so eine laufende Instanz von Etherpad am Start.

Etherpad in Jitsi integrieren

Nächster Schritt: Jitsi-Meet erklären, dass es auf Etherpad als kollaborativen Editor zurückgreifen kann. Und das ist wirklich einfacher als gedacht, es reicht der Eintrag einer einzigen Zeile in die Jitsi-Config:

etherpad_base:‘http://etherpad.deinedomain.de/p/’

Jitsi neu starten und das war’s auch schon – jetzt lässt sich aus jeder Konferenz heraus ein kollaborativ bearbeitbares Dokument öffnen:

Fazit – Könnt‘ alles so einfach sein

Ich muss wirklich sagen – mit Jitsi und Etherpad gemeinsam lässt sich vieles von dem „erschlagen“, was der aktuelle Distanzunterricht so verlangt. Den Stresstest mit 30 Sechstklässern in einer Videokonferenz hat der Server bereits klaglos überstanden. Und das für unter 20,- Euro Hostingkosten im Monat. Man stelle sich vor, das Ministerium würde einfach jedem Lehrer und jeder Lehrerin einen solchen Server zur Verfügung stellen. Viele Probleme wären möglicherweise gelöst.

Pimp my Jitsi – Episode 2 – Etherpad für kollaboratives Schreiben benutzen
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