Soeben habe ich sowohl mein iPhone 4 als auch mein iPad wieder mit dem Jailbreak versehen – das DevTeam hatte vor wenigen Tagen mit redsn0w wieder die Möglichkeit gegeben, die aktuelle Firmware 4.3.1 zu knacken.

Als Jailbreaker wird man ja mittlerweile mit Raubkopierern in einen Topf geworfen – offensichtlich ist es möglich, auf ein jailbroken iDevice Software aus dem AppStore zu spielen, ohne diese zu bezahlen – das habe ich aber tatsächlich noch nie gemacht – so wie ich auch auf meinem Rechner auf lizensierte Software setze halte ich es auch auf dem iPhone und dem iPad. Meine Gründe für den Jailbreak sind jedoch vielfältig und vor allem praktischer Natur:

Grund 1: 3G Unrestrictor

Diese kleine Software habe ich sowohl auf dem iPad als auch auf dem iPhone 4 installiert. Sie gaukelt Programmen vor, in einem WLAN zu sein statt im 3G oder EDGE Netz. Der Vorteil: Restriktionen wie

„Facetime funktioniert nur (zu Hause) im WLAN“

oder

„unterwegs können keine Podcastepisoden geladen werden, die größer sind als 20MB“

fallen damit weg.

Ich habe einen teuren Datentarif bei der Telekom und ich möchte gerne so viele Daten herunterladen können, wie ich mag – ich kann auch damit leben, dass 30 oder 40 MB per 3G eben eine gewisse Zeit dauern. Deshalb Grund Nummer eins für mich: 3G Unrestrictor


Grund 2: SBSettings

Diese kostenlose App ermöglicht es, verschiedenste Systemeinstellungen des iPhones/iPads auf sehr bequeme Art und Weise zu ändern. Um Bluetooth an und ab zu schalten brauche ich nicht diesen Weg zu gehen

Einstellungen -> runterscrollen -> Allgemein -> Bluetooth -> Schalter umlegen

sondern einfach nur oben über die Statusleiste mit der Uhrzeit zu streichen, den ausklappenden Button klicken, fertig. Genau so einfach kann man mit SBSettings auch WLAN, EDGE, 3G, Tethering, Pushnotifications, etc, an- bzw. abschalten. Dass Apple bei all seiner Fixierung auf Userexperience bei solchen Dingen so lange Wege vorgibt, will mir einfach nicht in den Kopf.

 

Grund 3: LockInfo

Das iPhone ist ein Smartphone. Das bedeutet, ich habe meine Termine, Mails, Kontakte etc. auf diesem Gerät. Wenn ich aber schauen möchte, welchen Termin ich heute oder morgen habe, muss ich das iPhone aktivieren, den Lockscreen verlassen, meine Kalenderapp aufmachen und sehe erst dann meinen Kalender. LockInfo schreibt diese (und viele andere Dinge) auf den Lockscreen.

Das bedeutet, ein Blick auf mein iPhone sagt mir:

  • welche Termine anstehen
  • wer angerufen hat
  • welche neuen Mails da sind
  • wie das Wetter wird
  • welche RSS-News eingeflogen sind
  • und vieles mehr

Warum Apple sich so sehr weigert, diese Informationen vom System aus auf dem Lockscreen anzubieten, wie es eigentlich nur logisch wäre, ist mir einfach schleierhaft. Auch hier scheint Design über Funktionalität gewonnen zu haben.

 

Grund 4: DisplayOut

Diese Software setze ich vor allem auf den iPad ein: Mit dem iPad 2 hat Apple ja nun endlich offiziell die Ausgabe des Bildschirminhaltes über den VGA/DVI-Adapter frei geschaltet. Mit DisplayOut mache ich das schon ganz lange auf dem iPad 1 und setze so zum Beispiel virtuelle Klaviertastaturen im Unterricht ein um Intervalle, Akkorde und Tonleitern im Musikunterricht zu visualisieren. Inzwischen gibt es einen kleinen Hack, der mittels PLIST-Veränderung auch ohne Zusatzsoftware die Videoausgabe im iPad 1 aktiviert – ich besitze aber nun einmal die DisplayOut Lizenz und diese Software ermöglicht auch noch diverse Zusatzeinstellungen, weshalb ich wohl bei dieser Lösung bleiben werden.


Anmerkung

Ganz nebenbei bemerkt: Hier zeigt sich wieder einmal, wie perfide Apple vorgeht: Videoausgabe wird als Wahnsinnsfeature des iPad 2 auf der Keynote präsentiert. In Wirklichkeit KANN das iPad 1 das auch. Man aktiviert es dort nur einfach nicht von Haus aus. Schließlich sollen sich all die Workshopleiter, Lehrer, Präsentatoren und Co schön das iPad 2 kaufen. Ähnliches gilt zum Beispiel für WLAN-Tethering: Diese Funktion bleibt von Apples Seite aus dem iPhone 4 vorbehalten. Im Jailbreak AppStore „Cydia“ gibt es schon lange Software, die WLAN-Tethering auch auf älteren iPhones ermöglicht. Und ich habe diese Möglichkeit auch schon lange bevor Apple das offiziell in die Firmware eingebaut hat, genutzt.


Fazit

Solange Apple die o.g. Features nicht in iOS einbaut/aktiviert/freigibt, werde ich weiterhin hoffen, dass das DevTeam und all die anderen iPhone Hacker weiterhin ihre Arbeit tun. Das DevTeam nimmt keine Spenden an, andere Hacker tun dies und wann immer ich es für richtig hielt, habe ich einen Obulus an sie gezahlt – denn zumindest für mich und mein Einsatzgebiet werden iPhone und iPad durch die o.g. Applikationen erst wirklich zu der Userexperience, die Apple so gerne verkauft.

Vier Gründe für den Jailbreak (iPhone & iPad)
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2 Kommentare zu „Vier Gründe für den Jailbreak (iPhone & iPad)

  • 6. April 2011 um 21:48 Uhr
    Permalink

    Ok, auf diesen Artikel hin habe ich mal mein iphone gejailbreakt (steht das schon so im Duden?) und nach einigen Haken und Ösen hats geklappt. Danke mal.
    Morgen probier ich mein ipad 1, denn ich hab nicht gewusst, dass es dieses Display-Dings gibt. Das fehlte mir bisher…

    Schöne Restwoche.

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