Mit dem iPad in der Schule | Letzter Versuch

Für dieses Schuljahr habe ich mir noch ein letztes Mal vorgenommen, den Versuch zu starten, das iPad zu meinem zentralen Device im Unterricht zu machen. Bisherige Versuche waren ja häufig gescheitert, unermüdliches Apologetentum von u.a. Felix von EduShift oder auch dem werten Herrn Spang haben mich dann aber doch noch einmal zweifeln lassen: Bin vielleicht doch ICH zu blöd und nicht dieses flunderflache Tablet? Also noch ein Versuch. Wenn es jetzt wieder nicht klappt, dann wird das iPad ein Sofasurf-, Zeitungles-, Spielespiel- und MusikzumSpaßmach-Device bleiben.

Meine Anforderungen

Bisher habe ich meistens meinen Laptop in der Schule dabei gehabt – da es sich dabei um ein MacBook Air handelt, trägt das nun auch nicht gerade auf, aber das iPad ist ja nun noch kleiner, da ließe sich ja dann vielleicht doch noch ein bisschen Platz in der Tasche sparen. Normalerweise gibt es bei mir im Unterricht folgende Anforderungen, die sich in Englisch und Musik nur unwesentlich unterscheiden:

  • Schulbuch (EN)
  • Workbook (EN)
  • Arbeitsblätter für Schüler
  • ggf. Lösungsblätter für mich
  • Hörbeispiele (MU), Hörtexte (EN)
  • Folien, Stifte, etc.
  • Notenblätter (MU)
  • Kursheft/Klassenbuch
  • Möglichkeit, Notizen zur Stunde und zu Leistungsständen der SuS zu machen
  • Wörterbuch (EN)
  • Unterrichtsverlaufsskizzen

Was das iPad (noch nicht richtig) kann

Was davon kann mir das iPad derzeit bieten, wo hapert es, was läuft schon ganz gut? Gehen wir die Liste doch mal durch:

Schulbuch / Workbook

Beides liegt nicht digital vor, ich werde die beiden Werke auch nicht einscannen, was ja sowieso nicht erlaubt wäre. Davon einmal abgesehen mag ich es zwar durchaus, im Urlaub mittels Kindle ein Buch zu lesen, ich glaube aber nicht, dass irgendein Device jemals das schnelle „Durchblättern auf der Suche nach…“ vernünftig ersetzen wird. Im Englischbuich weiß ich in etwa, wo die Grammatikkapitel sind und ich habe dort so bltzschnell hingeblättert, da ist jede Such- oder Bookmarkfunktion einfach langsamer. Also gehe ich einfach mal davon aus, dass das Englischbuch und das Workbook zunächst weiter analog bleiben werden, was auch ok ist, wie ich finde.

Arbeitsblätter

Die kopiere ich immer schon zu Hause in Klassenstärke, um mir den Ärger am Kopierer in der Schule zu ersparen. Die werden bis auf weiteres auch sicher analog bleiben.

Lösungsblätter

Wenn es sich um von mir selbst erstellte Arbeitsblätter handelt, dann habe ich die in der DropBox, dazu dann, falls nötig, auch die Lösungsblätter. Da kann man eigentlich z.B. mit ReaddleDocs ganz gut drauf zugreifen, zumal die App neuerdings sogar einen DropBox-Sync anbietet und nicht mehr, wie früher, einfach nur die Sachen aus der DropBox lokal abspeichert. Gar nicht schlecht, allerdings so oder so nicht so schnell wie Lösungsblatt-aus-dem-Kursheft-hervorziehen.

Hörbeispiele

Ich habe alle meine Hörbeispiele in meiner iTunes-Bibliothek. Da ich die wiederum mittles iTunes-Match in der Cloud abgelegt habe, kann ich mit dem iPad jederzeit auf alle meine Hörbeispiele zurückgreifen. Das ist an und für sich praktisch, zumal das iPad dank des 3G-Netzes auch dort online gehen kann, wo mein Laptop im Schulgebäude kein WLAN hat.

Folien

Ordner in ReaddleDocs

Da habe ich leider noch nicht die ideale Lösung für gefunden. Gerade in Musik kommt es häufig vor, dass Takte, Akkorde, Noten innerhalb eines Musikstückes farbig markiert werden

müssen, um Strukturen zu verdeutlichen, Harmonieschemen nach zu verfolgen etc. Es gibt zwar diverse Apps, die das Annotieren von PDFs erlauben, einige davon können auch sogar auf die DropBox zugreifen – doch wenn das Notenblatt/Arbeitsblatt dort gar nicht als PDF sondern als Worddokument vorliegt, dann funktioniert das alles schon wieder hinten und vorne nicht. Schön wäre ja, wenn EINE App alles könnte – denn wenn ich ReaddleDocs verwende, um Doc-Dateien anzuzeigen und PDF Expertum PDFs zu markieren, dann muss ich auch zwei Mal meine DropBox syncen, da das iPad ja leider keine zentrale Datenablage hat, sondern jede App für sich die Dokumente ablegt. Das ist irgendwie dann doch unbefriedigend und die Folie ist dann doch schneller aus dem Kursheft geholt, auf den OHP gelegt und mit verschiedenfarbigen Stiften bearbeitet als so ein digitales Notenblatt.

Notenblätter

Hier gilt eigentlich Identisches wie bei den Folien. Ich gebe normalerweise nicht einfach irgendwelche Notenblätter an die SuS aus, sondern alle meine Arbeits- und Notenblätter haben einen Kopf, aus dem hervor geht, welche Klasse/Kurs, welcher Lehrer, welches Thema, welches Datum. Ergo sind meine Notenblätter auch Word-Dateien. Anzeigen über ReaddleDocs: Ja, bearbeiten über PDF Expert: Nein.

Kursheft/Klassenbuch

Nachdem ich TeacherTool den Rücken gekehrt hatte und aus dem Betatesterteam ausgestiegen war, habe ich mich nach anderen iPhone/iPad-Lehrernotenbüchern umgeschaut und auch gekauft, aber nichts gefunden, das meinen Ansprüchen genügen würde. Entweder waren sie zu hässlich oder zu kompliziert oder beides oder sie konnten wirklich gar nichts oder waren nur auf das amerikanische Schulsystem ausgelegt, was auch immer. Demnach habe ich im letzen Schuljahr Leistungsnotizen auf Zetteln, Sitzplänen, Kurslisten und Excel-Tabellen gemacht. Funktioniert. Irgendwie. Aber schön ist anders. Mit den verfügbaren Lehrerkalendern, seien sie rot und von der Sparkasse oder blau vom Berufsverband oder gelb und DIN A4 von Fremdanbietern – ich komme mit diesen Kladden nicht klar und 90% dessen, was dort an Vordrucken drin ist brauche ich nicht.

TeacherTool

Nachdem ich bei einem Kollegen die aktuelle Version von TeacherTool auf dem iPad gesehen habe (und da mein Herr Bruder seine Version TeacherTool aus Versehen mit meinem Account gekauft hatte), habe ich dann gedacht: „Komm, gib ihm noch eine Chance“. Denn auf dem iPad sieht TeacherTool zumindest ein bisschen intuitiver aus als auf dem iPhone und es braucht auch ein paar Klicks weniger, um eine Note einzutragen.

Die Ersteinrichtung finde ich noch immer eine Qual und ich habe auch sofort einen Fehler gemacht (unsere Schule fährt das Doppelstundenmodell, wenn man TeacherTool aber sagt, Stunde 1 geht von 7:55 – 9:25 und ein Schüler fehlt in dieser ersten DOPPELstunde, dann ist das für TeacherTool nur EINE Stunde, weil es ja nicht weiß, dass es eine DOPPELstunde war. Damit stimmt dann am Ende des Schuljahres aber die Fehlstundenberechnung nicht und ich habe keine Lust, meinen kompletten Stundenplan NOCHMAL mit lauter EINZELSstunden einzugeben. Also lebe ich jetzt zunächst damit.) , aber jetzt habe ich alle Schüler sogar mit Foto drin und versuche, damit meine Noten zu machen. Mal schauen, ob ich dieses Mal länger durchhalte als nur bis zu den Herbstferien.

Doof ist jedenfalls, dass man Noten zwischen iPad und iPhone nicht synchronisieren kann. Es kann ja mal sein, dass man das iPad vergessen hat, aber das iPhone in der Tasche ist. Ja, man kann Daten von einem iPad auf ein iPhone ÜBERTRAGEN. Wenn ich das montags mache, dienstags neue Noten im iPad eintrage und mittwochs neue Noten im iPhone, dann kann ich die Daten nicht wieder zusammen führen. Das ist unbefriedigend, denn so ist klar: Entweder Noten auf dem iPad machen, ODER Noten auf dem iPhone machen. Abwechselnd ist nicht.

Notizen anfertigen

Ach, da suche ich ja auch wie ein Wilder nach der ultimatven Lösung. Lange Zeit sah Evernoteso aus, als sei es DIE App dafür. Verfügbar für Mac, iPhone und iPad, sogar über ein

Evernote

Webfrontend zugänglich. Synchronisiert untereinander über „die Cloud“ und kann sogar Text auf abfotografierten Zetteln aus meinem „Fach im Lehrerzimmer“ erkennen – alles ganz fein.   Blöd nur, dass Evernote eben innerhalb des Evernote-Universums synchronisiert und z.B. nicht in der Lage ist, Notizen, die ich mir zu einem Schüler in der Klasse X gemacht habe, auch gleich in meinen DropBox-Ordner zur Klasse X zu speichern – denn da sammle ich ja sonst auch alles, was Klasse X angeht. Das bequemen Syncen der Evernote-Notizen erkaufe ich mir also durch die Akzeptanz eines weiteren Dienstes, in dessen Hände ich meine Daten gebe. Davon abgesehen: Ich finde ja, dass Evernote auf dem iPad ausgesprochen hässlich aussieht. Fast so hässlich wie TeacherTool ;-)

Wörterbuch

Hier ist das iPad ungeschlagen. Ich „schleppe“ auf dem iPad nicht nur das „PONS Advanced Learner’s Dictionary“ mit mir rum, sondern auch das „Longman Dictionary of Contemporary English“ sowie diverse DUDEN Ausgaben („Deutsches Universalwörterbuch“, „Die deutsche Rechtschreibung“, „Fremdwörterbuch“ und „Synonymwörterbuch“). Das ist ganz großartig, denn so kann ich in Fällen von Wortnot und bei Schreibaufgaben in der Mittelstufe („Herr Dorok, was heißt ‚Wir haben unser Boot in den Fluß gekrant?‘ – Ja, das Wort gibt es tatsächlich im Deutschen!) jederzeit in verlässlichen Quellen nachschlagen. Punkt fürs iPad.

Unterrichtsverlaufsskizzen

Ja, so etwas nutze ich noch immer regelmäßig. Natürlich nicht so opulent, wie man es mich im Referendariat machen ließ und wie meine Referendare es bis zum großen Tag X auch heute noch tun müssen – aber die grobe Struktur dessen, was ich mir für 90 Minuten vorgenommen habe, habe ich recht häufig auf einem Zettel dabei. Hier habe ich den Versuch gestartet, auf „Omnioutliner“ umzusatteln. Waren die Verlaufsskizzen bisher einfache Worddokumente, die in der DropBox innerhalb der Ordnerstruktur Schuljahr -> Fach -> Klasse -> Unterrichtsreihe -> Sequenz/Stunde lagen, wollte ich auf Omnioutliner wechseln. Schließlich ist das Programm ja genau dafür gedacht.

Leider muss ich hier feststellen, dass ich entweder auf einen Sync verzichte (Omnioutliner synct auf dem iPad nicht mit der DropBox) oder ich wechsle auf Apples iCloud – die ja aber das schon oben kritisierte Modell „Jede App hat ihren eigenen Bereich für Daten“ nun auch auf den Mac bringen will. Das entsprciht nur einfach nicht meiner Arbeitsweise. Ich habe immer alle Verlaufspläne, Hörbeispiele, Arbeite- und Lösungsblätter, Folien, Scans, etc., die zu einer Unterrichtseinheit gehören in einem Ordner. Und nicht meine Hörbeispiele im Ordner „alle Hörbeispiele, die ich jemals gebraucht habe“ oder meine Unterrichtsskizzen im Ordner „alle Unterrichtsskizzen aller jemals gehaltenen Stunden, egal ob Englisch oder Musik“. Diese neue Arbeits- und Denkweise liegt mir nicht.

Eine Lösung für das Problem? Habe ich nicht.

Fazit

Ich versuche es. Noch ein einziges Mal. Wenn ich in den nächsten Wochen Lösungen für meine Probleme und offenen Baustellen finde. Wenn ich dahin komme, dass ich wirklich nur noch das iPad und sonst nichts (was ist eigentlich in Freistunden, in denen man wunderbar den Unterricht für den nächsten Tag planen kann? Arbeitsblatterstellung auf dem iPad? Bisher bin ich dann immer auf den Laptop ausgewichen. Der soll ja aber eigentlich zu Hause bleiben… :-/) mit in die Schule nehme: Klasse. Wenn nicht, dann bleibt das iPad zu Hause auf dem Sofa. Da ist es ja auch schön kuschelig.

 

Mit dem iPad in der Schule | Letzter Versuch
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11 Kommentare zu „Mit dem iPad in der Schule | Letzter Versuch

  • 4. September 2012 um 18:22 Uhr
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    Totally signed – auf allen Ebenen. Ich bin ja nicht nur stolz, dass ich als bekennender Nerd den Updates entsagt habe (ich benutze noch immer ein iPad der ersten Generation, also das aus dem Technikmuseum) sondern teile darüber hinaus Deine Einschätzung.

    Habe wirklich auch nahezu alles probiert und dafür schön Geld ausgegeben. (iOS ist ein Groschengrab) – aber es bleibt dabei: Ebenso wenig wie ich in einem Smartboard etwas finden kann, was meinen Unterricht in irgendeiner Weise sinnvoll verändert, finde ich im iPad Lösungen, die ein Notebook ersetzen. Und das, obwohl ich Noteshelf, eine App, die das handschriftliche Schreiben auf dem iPad ermöglich, wirklich sehr schätze!

    Von daher bleibt das iPad für mich ein (äußerst großzügig bemessenes) Notizbuch, mit dem ich Fotos und Filme gucken, ein wenig surfen und Newsfeeds lesen kann. Purer Luxus. Überhaupt kein Ersatz für das MacBook (ich finde es nicht der Rede wert, jetzt über solche Pseudotools wie GarageBand für iOS et al. zu sprechen. Das sind sehr nette Spielzeuge, die Spaß machen. Aber beim besten Wille nicht Ernst zu nehmen).

    Doch eins noch: Es ist in der Band zu meinem ständigen Begleiter geworden! Die Leadsheets kann ich hier sehr komfortabel an- bzw. ablegen und mit „iReal b“ habe ich immer alle RealBooks bei mir – das ist äußerst bequem. Aber auch Luxus.

  • 5. September 2012 um 22:44 Uhr
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    Auch ich kann das vollkommen nachvollziehen. Meine Versuche, mit dem iPad (auch 1. Generation) mein MacBook Pro zu ersetzen, waren extrem kurzlebig (bin über das konkrete Planen nicht hinaus gekommen), weil ich auf dem Notebook einfach alles dabei habe, was ich brauche und – das ist noch wichtiger – mit Tastaturkürzeln, mehreren offenen Fenstern etc. extrem schnell und flexibel arbeiten – und auch tippen – kann, was mit dem iPad nicht geht, bzw. wo ich das nicht kann (ich kann immer noch nicht sinnvoll auf der iPad-Tastatur tippen).

    Außerdem habe ich mit Curio ein Programm entdeckt, das meinen Unterricht hervorragend strutkturieren und dokumentieren hilft (http://www.rete-mirabile.net/lernen/curio), und das auf dem iPad nicht vorhanden ist.

    Und: in den Freistunden oder am Nachmittag hab ich mit dem MacBook Pro wirklich all mein Material dabei, so dass ich nahezu wie zu Hause arbeiten kann.

    Kurz: ich habe keinerlei Problem damit, mein 13“ MacBook Pro jeden Tag mit in die Schule zu nehmen (ich sehe darin keine „Belastung“) und versuche gar nicht, das durch ein iPad zu ersetzen.

    • 6. September 2012 um 20:34 Uhr
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      Na, da hat sich ja dieser Artikel allein wegen Curio gelohnt …
      ;-) Sieht ja wirklich sehr interessant aus! Danke für den Tipp!

  • 6. September 2012 um 06:22 Uhr
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    „Curio“ sieht ja wirklich spannend aus. Das werde ich mir mal genauer anschauen, denn es scheint tatsächlich ein sehr vielfältiges und flexibles Programm zu sein, Danke für den Hinweis darauf. Davon abgesehen habe ich an und für sich auch kein Problem damit, mein MBA mit in die Schule zu „schleppen“. Ich bin nur immer wieder erstaunt, dass es offensichtlich Kollegen gibt, die in der Lage sind, das iPad als flexibles und ultraportables Unterrichtsgerät einzusetzen während ich doch immer wieder an die Grenzen stoße. Vielleicht liegt das aber auch in vollkommen unterschiedlichen Unterrichtsstilen begründet?

    • 6. September 2012 um 11:40 Uhr
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      Ich habe auch den Eindruck, dass Fächer und Unterrichtsstil (und vielleicht auch Zusatzafugaben wie Verwaltungstätigkeiten etc.) einen enormen Einfluss darauf haben, ob man mit dem iPad allein durchkommt oder nicht.

      Ich bin z.B. für Intranet und Website zuständig – schon allein das würde reichen, dass das iPad nie und nimmer ein angemessener Ersatz für mein MBP ist.

  • 7. September 2012 um 15:53 Uhr
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    Ich glaube nicht, dass das iPad (egal welche Version) den Laptop ersetzen kann und will. Wenn es das sollte, hätte Apple bei der aktuellen Produktpolitik längst die Laptops aus dem Programm genommen.

    Auch wird das iPad nie die eierlegende Wollmilchsau sein.

    Es ist ein Tool wie jedes andere Tool auch und nur so mächtig wie die Apps, die es bevölkern. Das größte Problem ist, dass die Programmierer es einfach nicht schaffen, die von Apple zur Verfügung gestellten Schnittstellen zu implementieren, um tatsächlich das übergreifende Arbeiten mit mehreren Apps zu ermöglichen. Das funktioniert mit den Apple-eigenen Apps sehr gut, mit fremden Apps schlecht bis gar nicht.

    Das iPad ist sehr gut, wenn die Infrastruktur stimmt: SmartBoard, Apple TV, Schul-Server mit Material oder Dropbox, iCloud und iTunes Match. Ich konnte das in Grundzügen an einer Privatschule, an der ich ein Jahr lang unterrichtet habe, testen. Es funktioniert dann wirklich sehr gut und erspart viele, viele, viele Kopien, die eventuell später ohnehin im Mülleimer landen.

    Eine ganz andere Sache ist es, wenn Schüler das iPad produktiv benutzen. Aber darum geht es hier ja nicht.

    Ich habe wiederholt Verlagen vorgeschlagen, per iBooks Author ihr vorhandenes Verlagsmaterial nach und nach in digitaler Form zur Verfügung zu stellen – so wie es in den USA nun gemacht wird. Leider sind wir hier noch nicht so weit, was wohl auch am Urheberrecht liegt und fehlenden Vergütungsmodellen für Autoren, die nämlich dann auch gerne einen Teil des Kuchens abhaben möchten. Verständlicherweise.

    • 9. September 2012 um 13:07 Uhr
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      Ich weiß ja nicht, ob das App-übergreifende Arbeiten mit den appleeigenen Apps tatsächlich so gut funktioniert: Ein Bild in Safari ausschneiden und in Pages einzufügen ist mir bisher z.B. nicht gelungen. Zumal ich keinen Schritt weiter bin, solange die Apple-Apps nicht auf die DropBox zugreifen, sondern nur auf die iCloud. Ja, ich weiß, dass ich eine Datei in der DropBox-App öffnen und dann per „öffnen mit“ an eine AppleApp schicken kann. Der Weg zurück ist dann aber nahezu nicht mehr möglich, es sei denn, ich möchte die Datei aus der AppleApp heraus per Mail an meine DropBox schicken, wo sie dann aber natürlich auch nicht wieder im Ausgangsordner landet.

      Das hat mit PRAKTISCH ja nun wirklich nichts zu tun.

      Inwiefern hast Du das SmartBoard gemeinsam mit dem iPad benutzt?

  • 8. September 2012 um 13:43 Uhr
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    Als Englisch Kollege finde ich alleine die Tatsache, dass ich keine CD-Player mehr schleppen muss ein Killerargument. Mit itunes und der logitech Mini Boombox habe ich alles, was ich besitze, dabei. Während des Abspielens von Hörverstehensübungen kann ich mit dem iPad wie gewohnt durch die Klasse „tigern“ und jederzeit den Track anhalten oder neu starten.
    Evernote nutze ich für die Unterrichtsvorbereitung und alle Notizen rund um Schule (incl. abfotografierter Dokumente oder spontanen Tafelbildern). Vorher hatte ich ein Netbook. Aber mit dem Pad kann ich auch an der Tafel stehend oder irgendwo anders im Klassenraum meine Notizen zur Hand haben.
    Zu TeacherTool habe ich keinen Zugang bekommen. Das scheint mir zu kompliziert. Bisher habe ich mit „Notenbox“ in der Windows-Welt gearbeitet. Diese Tool finde ich einfach genial. Für den Herbst ist endlich eine App angekündigt.
    Zu den Wörterbüchern: Absolute Zustimmung.
    Insgesamt möchte ich das Pad im Unterricht nicht mehr missen.

  • 9. September 2012 um 13:00 Uhr
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    Der Vorteil des iPads als Hörbeispielabspielgerät liegt auf der Hand – allerdings habe ich NIE die CDs mit in die Schule geschleppt, ich habe das immer entweder über den Laptop oder das iPhone gemacht. Von daher ist das für mich persönlich halt kein Alleinstellungsmerkmal des iPads – das konnte das iPhone halt auch schon ;-)

    Wenn Du Evernote zur Vorbereitung nutzt, wie machst Du das konkret? Wie schon gesagt, bei mir sieht das auf der Festplatte ja ungefähr so aus:

    Musik
    |
    Jahrgang 2012/13
    |
    Kurs Q1
    |
    Thema 1
    |
    1 – Planung für Stunde 1.doc
    1 – Arbeitsblatt 1.doc
    1 – Hörbeispiel 1.mp3
    2 – Planung für Stunde 2.doc
    2 – Hörbeispiel.mp3
    2 – Folie.doc

    D.h. es gibt eine hierarchische Ordnerstruktur, im tiefsten Ordner (zum Thema XY) finden sich, nacheinander sortiert, für die einzelnen Stunden die Plungen, die Arbeitsblätter und auch die benötigten Hörbeispiele (sowie ggf. andere Materialien wie Filmausschnitte, Kreuzworträtseldateien, was auch immer).

    Wenn Du das mit Evernote machst – wo und wie verwaltest Du dann die Arbeitsblätter, die zu der Stunde gehören, die Du in Evernote geplant hast?

    • 13. April 2013 um 18:30 Uhr
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      Hallo Sebastian,

      da ich gerade überlege, mir ein iPad mini mit Belkin-Tastatur zuzulegen und damit dann auch in die Teacher-Tool-Welt umzusteigen, interessiert mich, wie dein „letzter Versuch“ ausgegangen ist.

      Seit letztem Jahr hat sich ja doch einiges getan auf dem Markt. So ist das Tippen auf dem Touchscreen für mich immer das Knock-out-Kriterium für den Unterrichtseinsatz gewesen. Nun aber mit der externen Tastatur stelle ich mir das gut machbar vor.

  • 13. April 2013 um 23:54 Uhr
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    Ich nutze das iPad eigentlich nicht mehr im Unterricht. Teachertool ist mir zu kompliziert und in der Benutzung zu langsam (da bin ich mit einer Exceltabelle auf dem Rechner oder handschriftlichen Notizen schneller), alle anderen Sachen (Arbeitsblätter markieren, Hörbeispiele abspielen, Arbeitsblätter der letzten Woche fix ausdrucken, Videos abspielen, was-auch-immer) kann ich mit dem Laptop bedeutend besser machen als mit dem iPad. Ich habe halt alle meine Daten (AB, Hörbeispiele, Unterrichtsplanungen, Notenlisten) in der DropBox liegen – solange iOS nicht eine zentrale Dateiablage bekommt und ich somit von jeder App aus auf die gleichen Daten zugreifen kann, komme ich mit dem iPad im produktiven Einsatz einfach nicht weiter.

    Nebenbei: Wenn ich zum iPad eine externe Tastatur mit rumschleppen muss, dann kann ich halt auch gleich das MacBook Air dabei haben… ;-)

    Ich habe in „meinem“ Musikraum inzwischen ein AppleTV (um wireless vom MacBook Bild und Musik präsentieren zu können) und eine AirportExpress (um wireless drucken zu können). Mit meinem MacBook Air habe ich damit immer alles dabei, was ich brauche.

    Das iPad nutze ich unterrichtlich eigentlich nur dann, wenn ich eine MusikApp nutzen will, um Schülern z.B. eine Klaviatur in die Hand geben zu können, die dann gleichzeitig (übers AppleTV) an die Wand gebeamt wird – das finde ich für Musiktheorie manchmal ganz sinnvoll.

    Ansonsten hat das iPad bei mir seinen Platz vor allem auf dem Sofa zum Lesen und Surfen und hin und wieder zum Spielen. Außerdem habe ich für mein Hobby viele Musikapps, mit denen ich privat so rumspiele. Aber schulisch hat sich das iPad für mich nicht etabliert.

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